September 2012

von Alexa

AP @ BTU Cottbus

Veranstaltung

17.09.2012 - 12.10.2012

Ausstellung ANDERSRUMportrait

Am 17.09.2012 um 15:30 Uhr wird im Foyer des Hauptgebäudes die Ausstellung "ANDERSRUMportrait®" eröffnet. Sie ist vom 17.09. bis zum 12.10.2012 im Foyer des Hauptgebäudes und im ZHG, 2. Etage, zu sehen. Die Fotografin Alexa Seewald bildet jene, die als „Andersrum“ bezeichnet werden, einfach von hinten ab und ironisiert so das Schubladendenken.

Die Ausstellung „ANDERSRUMportrait®“ zeichnet ein Bild von der Vielfalt nicht-heterosexueller Menschen und ihrer Lebensweisen. Die Hamburger Fotografin Alexa Seewald bildet jene, die als „Andersrum“ bezeichnet werden, einfach von hinten ab. Damit ironisiert sie das Schubladendenken der vermeintlichen „normalen“ Bürgerinnen und Bürger. „Andersrum“ zu sein erfährt dadurch eine neue und fröhliche Bedeutung. So können die Bilder etwas versteckt lebende homosexuelle Menschen dazu ermutigen, frei und selbstbestimmt zu ihrer Lebensweise zu stehen. Die Ausstellung setzt mit ihren außergewöhnlichen Bildern damit ein eindrucksvolles Zeichen für Gleichstellung und Toleranz.

Sie wird im Land Brandenburg durch das Bündnis Faires Brandenburg präsentiert. Erste Station war der Potsdamer Landtag. Nun können die Bilder in Cottbus gezeigt werden, worüber wir uns sehr freuen. Das Bündnis Faires Brandenburg und das Projekt „Diversity Management“ der BTU Cottbus sind hierbei Partner.

Diversity Management - In Vielfalt zum Erfolg
Seit 2009 gibt es das Projekt „Diversity Management – In Vielfalt zum Erfolg“. Im Sommer 2011 hat sich die BTU Cottbus mit der Unterzeichnung der „Charta der Vielfalt“ dazu bekannt, ein Klima der Akzeptanz und des gegenseitigen Vertrauens in allen universitären Bereichen zu schaffen. Dies gelingt, indem ein Arbeitsumfeld geschaffen wird, das frei von Vorurteilen ist. Eine Voraussetzung hierfür ist, die Beschäftigten, Angehörigen und Studierenden der BTU sowie die Öffentlichkeit für die Themen des Diversity Managements zu sensibilisieren. Dazu dient auch das Zeigen dieser Fotografien.

Bündnis Faires Brandenburg
Das Bündnis Faires Brandenburg gründete sich im Januar 2011. Es hat das Ziel, queere Projekte zu fördern, um damit eine Vielfalt der Lebensentwürfe in Brandenburg sichtbar zu machen. Das Bündnis verspricht sich dadurch, ein diskriminierungsfreieres Brandenburg zu befördern.

Die Ausstellung wird vom 17. September bis zum 12. Oktober 2012 im Foyer des Hauptgebäudes und in der 2. Etage des Zentralen Hörsaalgebäudes (ZHG) der BTU zu sehen sein.

(diversity)

Weiterführende Informationen:

Homepage des Projektes "Diversity Management" der BTU Cottbus

Veranstalter: BTU Cottbus / Diversity Projekt

Veranstaltungsort: BTU Cottbus, Hauptgebäude, Foyer

 

(Quelle: http://www.tu-cottbus.de/btu/de/service/redaktionssystem/?beitrag_id=80012642)

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Martina Wilczynski |

Die Eröffnungsrede

Martina Wilczynski (Vorsitzende des Bündnis FAIRES Brandenburg) anlässlich der Ausstellungseröffnung von ANDERSRUMportrait an der BTU - Cottbus

 

"Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde,

Ich könnte jetzt viele der hier anwesenden Menschen persönlich ansprechen - die in Ämtern und Funktionen hier sind.

Seien Sie sich versichert, dass ich jede und jeden von Ihnen gleichermaßen herzlich begrüße und mich freue dass Sie alle gekommen sind. Um mit uns diese Ausstellung mit diesem ganz besonderen Darstellungswert zu eröffnen.

ANDERSRUMportrait ist ein Kunstprojekt, das mit seiner Bildsprache einzigartig ist und seines Gleichen sucht. Was Anfangs eine Idee war, ist nun zu einem für den Kampf für Vielfalt, Toleranz und Akzeptanz und gegen Homophobie, Ausgrenzungen und Schubladendenken unersetzbares Element geworden. Dank des Gefühls der Künstlerin für den besonderen Moment bei ihren schon legendären Fotoshootings, sind die Rückenportraits der Menschen nicht nur ein ganz persönliches Zeichen für eine moderne Vielfaltsgesellschaft, nein, sie sind mehr als das. Sie sind ein exellenter Transporteur gerade auch für unwissende Menschen, die es NOCH nicht besser wissen können. Da, wo wir politisch aktiven Kräfte ungleich dickere Bretter für unseren Kampf bohren müssen, hat Alexa Seewald, etwas geschaffen, was wir als Geschenk ansehen dürfen. Ein Geschenk das uns Kraft gibt, Mut macht und Hoffnung gibt, dass wir den Kampf für Gleichberechtigung und Gleichstellung erfolgreich führen können. Und gerade zur Zeit, ist ANDERSRUMportrait® dabei eine wahrhaftige Stütze gegen so einige Roll Backs, die wir in Sachen Homorechte erleben müssen. Ständig schwingen gerade aus der CDU kommende Politiker und Politikerinnen einen Kampf mit Worten, den man ruhig als Volksverleumdung bezeichnen kann. Wer die Anwesendheit von 5,5 Millionen homosexuellen Bundesbürgern so in Frage stellt und ihnen die vollständigen Lebensrecht abspricht, dem kann man nichts anderes bescheinigen.

Mehr als 2.500 Menschen hat Alexa Seewald vor die Kamera bekommen und damit mehr als 2.500 Zeichen für Vielfalt setzen lassen. Ich habe mir mal die Mühe gemacht, auszurechnen, wenn man diese alle auf Banner drucken würde, dafür das nötige Kapital und die nötige Manpower hätte, wie lang diese Form von Bauzaunverschönerung wäre. Ich bin bei ungefähr 1,3 km gelandet. Das wäre mit einigen Unterbrechungen die Länge der Strecke Berliner Siegessäule bis zum Brandenburger Tor. Diese Dimension verrät uns dass dieses Kunstprojekt das weltweit Größte seiner Art ist. Einen Bruchteil davon sehen wir heute hier in an der Brandenburgischen Universität in Cottbus. Das macht mich besonders froh. Und gibt mir die Möglichkeit Dir liebe Alexa von ganzem Herzen für die große Generösität bei der Projektdurchführung und die Idee überhaupt zu danken. Ich werde dich wie bisher weiterhin nach Kräften und Möglichkeiten untersützen um das Projekt ANDERSRUMportrait® noch bekannter zu machen. Das ist unser gemeinsamer Kampf für Vielfalt und gegen Homophobie!!!

Doch wir würden heute hier nicht stehen und die Ausstellung mit Ihnen allen eröffnen können, wenn ich nicht jemand bei mir im Landesverband haben würde, der diesen Schatz für uns aus den Untiefen der Netzwelt gehoben hat und sofort wusste was hiermit zupassieren hat. Nämlich zeigen! Denkfallen aufbrechen, Menschen zum Nachdenken zubringen und auf diese einzigartige Weise wertvolle Aufklärungsarbeit auf den Weg bringen. Das ist dein Verdienst lieber Jirka Witschak. Und jetzt kommt der Moment wo ich richtig gerne Vorsitzende des BFB (Bündnis Faires Brandenburg) bin. Manchmal haben es ja meine Jungs nicht so leicht mit mir. Dann ist die Vorsitzende, die Vorsitzende und dann mit allem Nachdruck. Aber wenn es zudanken gilt, dann mache ich das noch viel lieber. So wie jetzt. Lieber Jirka von Herzen ein riesengroßes Danke schön, für deinen klaren Blick, für deinen unermütlichen Einsatz an der LSBT-Front und dafür, dass wir nun zum zweiten Mal ANDERSRUMportrait® in Brandenburg zeigen dürfen.

Und da ich gerade so beim Dankeschönsagen bin; mache ich auch sehr gerne weiter! Mein ganz besonders Dankeschön gilt der Brandenburgische Technische Universität (BTU) für die wundervolle Zusammenarbeit in Vorbereitung auf diese Ausstellung. Namentlich möchte ich das bei Ehrengard Heinzig, Birgit Hendrischke, Birgit Berlin und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Diversity Managment tun. Vorallem auch dafür, dass das sehr schnell erkannt wurde, dass dieses Kunstprojekt sehr gut an der BTU aufgehoben ist und hier hingehört. Das musste man dir liebe Ehrengard nicht erst erklären, du hast den Sinn und die Botschaft sofort erfasst. Und dann gingen die Planungen in die Vollen.

Das alles zu einer Zeit als das Gespenst der Fusionspläne aus Potsdam über dem Uni - Campus hier in Cottbus anfing seine Kreise zuziehen. Was würde es heißen, wenn Ministerin Kunst mit aller Macht fern von jedem Sinn, ihre unausgorrenen Fusionspläne durchsetzt? Zum einen und das weiß jeder von Ihnen genauso gut wie ich, dass das den Wert eines akademischen Abschluss der BTU uneinschätzbar mindert. Weil die eigentliche Konzentration auf das forschende Segment, welches der Ausrichtung der BTU entspricht verloren geht. Aber auch das Rotstiftkreisen wird seinen Lauf nehmen. Und wird alles was von außen betrachtet, als unnötig erachetet wird, wegstreichen. Davon kann dann auch das so sehr breitaufgestellte Diversity Managment der BTU betroffen sein. Sicher haben alle Brandenburger Unis und Hochschulen Gleichstellungsarbeit in ihren Zielvorgaben. Aber das was hier im DM in Cottbus in dieser Bandbreite geleistet wird, hat für mich Leuchturmqualität in Brandenburg und ganz sicher auch darüber hinaus.

Diversity und Wissenschaft gehören unverzichtbar zueinander, wie das in der Wirtschaft gerade auch bei Globalplayern wie Ford of Germany und Ford Europe, IBM,
Daimler Chrysler , Volkswagen, Deutsche Telekom um nur einige zu nennen, erkannt wurde. Diese Vielfaltsarbeit macht sich auch immer positiv bemerkbar bei dem Erleben einer gesunden Unternehmenskultur.

Und wo sollen junge zukünfige Führungskräfte in der Wirtschaft, Wissenschaft oder Verwaltung dies geeigneter erfahren, als da wo sie für ihre Karrieren fit gemacht werden. Dieser Verantwortung kommt die BTU seit 2009 in hervorragender Weise nach. Und so ist die im Jahr 2011 vom Präsidenten Prof Dr. Zimmerli unterzeichnete Charta der Vielfalt, nicht als schwungvolle Unterschrift unter einem schönen Blatt Papier zu verstehen. Die Zielvorstellungen der Charta der Vielfalt wurden ja schon vor diesem offizellen Bekenntnis gelebt und mit Inhalten belegt. Wie sich an diesen Bespielen erkennen lässt.

Da stecken hohe Verantworungen hinter. Die weiterhin gewahrt und erfüllt werden müssen. Und da ist Ministerin Kunst in der Pflicht genau hier mal deutlicher hinzu gucken.

Das Bündnis FAIRES Brandenburg wird diesen Prozeß genau im Auge behalten und fordert hiermit die Landesregierung auf, der BTU eine wahre Zukunft zugeben, eine Zukunft die Tragfähigkeit und Sicherung der bewährten Standards gewährt!!

Ich wünsche der Ausstellung hier in Cottbus viele betrachtende Menschen, dass sich so manche Diskussion ergibt und so einige Denkfallen mindern hilft.

Herzlichen Dank nochmals an die BTU und Ihnen das Sie mir so geduldig zugehört haben :-)

Martina Wilczynski
Vorsitzende des Bündnis FAIRES Brandenburg anlässlich der Ausstellungseröffnung von ANDERSRUMportrait® an der BTU - Cottbus

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Ausstellung im Checkpoint

Indoor Ausstellung im Checkpoint Queer in Lüneburg

July - September 2023

Ausstellung von ANDERSRUMportrait® im Checkpoint Queer in Lüneburg

Eröffnung findet am 06.07.2023 um 16 Uhr unter Anwesenheit der Künstler_in statt.

Adresse: Checkpoint Queer: Beim Holzberg 1, 21335 Lüneburg statt.

Die Ausstellung mit einer Auswahl von 12 ANDERSRUMportraits wird den gesamten Monat Juli im Checkpoint Queer zu sehen sein. Bitte beachten Sie die aktuellen Öffnungszeiten vom Checkpoint Queer auf der Webseite.

 

 
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